Einige Selbständige arbeiten ohnehin oft auf die Ferne mit ihren Kunden. Bei anderen besteht der Arbeitsalltag aus Kundenkontakt. Was können Sie also tun, wenn Sie bisher nur von Angesicht zu Angesicht ihr Geld verdient haben?

Und welche Möglichkeiten haben Sie, wenn Sie Ihre Arbeit auch nicht durch digitale Mittel weiterführen können z.B. weil Sie im Tourismus tätig sind?

Meetings mit mehreren Personen

Ein Gespräch mit einem einzigen Kunden, werden Sie selbst sehr einfach auf das Telefon verlagern können. Wenn Sie mit mehreren Kunden gleichzeitig sprechen wollen und diese auch an unterschiedlichen Orten sitzen, können Sie entweder die Konferenzschaltung Ihres Handys verwenden oder eine Onlinelösung wie z.B. Zoom.

Bei Zoom haben Sie 40 Minuten Kundengespräch mit mehr als 2 Personen frei. Möchten Sie diese Begrenzung aufheben, zahlen Sie um die 17 Euro pro Monat inkl. Steuern.

Der Vorteil: Sie können mit einem Klick auch alle Dinge auf Ihrem Computer zeigen. Präsentationen, Broschüren, Videos sind damit kein Problem. Sie können auch Skizzen einscannen oder fotografieren und dann am Bildschirm teilen.

Gemeinsam Kundenideen entwickeln und skizzieren

Wenn Sie gemeinsam mit Ihren Kunden Lösungen entwickeln möchten, so können Sie das z.B. mit Google Drive. Dieses umfasst Anwendungen im Browser, die denen von Microsoft Office ähneln und die kostenlos für alle mit Googlekonto verfügbar sind. Die meisten Ihrer Kunden werden ein Google Konto besitzen (vor allem wenn ihr Handy ein Android Betriebssystem hat).

Der Vorteil ist, dass Sie tatsächlich gleichzeitig an allen Dokumenten arbeiten können und immer in Echtzeit die Änderungen der anderen Mitarbeiter sehen. So können Sie Übersichten und Texte, sowie auch Zeichnungen gemeinsam erarbeiten.

Die Google Lösungen zur digitalen Zusammenarbeit:

Alle Tools beinhalten auch zahlreiche Vorlagen für verschiedene Anwendungsgebiete wie Todo Listen, Arbeitszeiterfassung, Projektplanung und Projektzeitachse, Vor- und Nachteilübersichten, Budgetplanung, Besprechungsnotizen, Projektvorstellungen, Kundenfeedback, Terminfindung, uvm.

Große Dateien weitergeben/versenden

Die Dateimenge per Mailversand ist oft auf 5 MB begrenzt. Das reicht für keinen Film, bestenfalls für eine Präsentation oder ein bis zwei hochauflösende Bilder. Größere Dateien können Sie auch per Google Drive teilen. Sie haben hier von Haus aus 15 Gigabyte frei. Das reicht für ca. 15 Stunden Filmmaterial, tausende Dokumente und Bilder oder etwa 9000 Minuten Audio als mp3.

Arbeitsgruppen, Seminare und Lerngruppen

Wer langfristig mit Arbeitsgruppen und Seminargruppen arbeitet, kann auf ein sogenanntes Learning Management System zurückgreifen. Moodle ist hier ein erprobtes und auch in vielen Universitäten genutztes Tool. Es lässt sich wie WordPress z.B. auf einem eigenen Webspace installieren und danach ohne Programmierkenntnisse individuell einrichten. Es gibt virtuelle Seminarräume, Benutzerverwaltung und zahlreiche Aktivitäten, die mit wenigen Klicks in den Räumen eingerichtet werden können:

  • Foren zum Austausch
  • Chats zum Livekontakt
  • Uploadmöglichkeiten für Arbeitsaufgaben
  • Die Aufnahme von Audiodateien und Speicherung für die Teilnehmer
  • Wiedergabe von Videos, Audios und Präsentationen für Teilnehmer
  • Interaktive Übungen
  • Formulare z. B. zur Lernzielbefragung, für Tests am Ende von Lerneinheiten, für Seminarfeedback,…

Seminare im Web werden über sogenannte Webinare abgedeckt. Auch dafür eignet sich das oben genannte Zoom. Teilnehmer können sich dort per Video oder nur Audio zuschalten, sie können aber auch stumm geschaltet werden und Fragen per Chat stellen. Die gesamte Session wird online oder lokal aufgezeichnet und kann anschließend mit den Teilnehmern geteilt werden.

Wenn die Arbeit nicht virtuell fortgeführt werden kann

Sollte die Coronakrise Ihr Business gerade wirklich komplett lahm legen, so besinnen Sie sich auf alle die Dinge, die ihr eigenes Unternehmen betreffen, für die Sie sich aber sonst nie Zeit nehmen können.
Dies könnten z.B. sein:

  • Eine umfassende (Online)Marketingstrategie erstellen
  • Die eigene Zielgruppe definieren und in den sozialen Medien durch Mitlesen besser kennenlernen
  • Endlich die Inhalte der eigenen Webseite aktualisieren (auch in Hinblick auf die Bedürfnisse der Zielgruppe)
  • Im Zuge der Onlinestrategie mit sinnvollen Social Media Aktivitäten beginnen
  • Newsletter für die kommenden Monate vorbereiten z. B. mit Cleverreach
  • Ein Kundenmanagementsystem (CRM) einrichten und die Kundendaten systematisch festhalten z. B. vtiger
  • Ein System für Angebote und Rechnungserstellung auswählen und einrichten, damit die Rechnungsstellung und Leadgewinnung künftig reibungsloser und schneller gelingt z. B. deals&projects, Moco oder HQ
  • Neue Produkte und Dienstleistungen anhand der Bedürfnisse der Zielgruppe entwickeln
  • Die DSGVO Pflichten erfüllen (z. B. Auftragsverarbeitungsverträge mit IT Firmen, Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten, Webseite endlich auf https umstellen)
  • Bestehende Verträge anpassen z.B. für Versicherungen, Webhosting, usw.
  • Schauen Sie in Ihre Kontoauszüge, kündigen Sie unnötig gewordene Mitgliedschaften, deren Vorteile Sie nicht mehr nutzen

Was ist sonst noch bei Ihnen liegen geblieben? Schreiben Sie uns gerne in die Kommentare weitere nützliche Tipps und Ideen für andere Einzelnunternehmer, die das Unternehmen trotz Einkommensausfall auf lange Sicht Geld einbringen können oder oft vernachlässigte Musthaves!